Wertstromanalyse


Wertstromanalyse

Definition

Die fortwährende Wettbewerbssituation verlangt von allen Unternehmen die permanente Optimierung der Leistungserstellung. Mehr denn je steht heute beim Lean Management, bei der Gestaltung von Produktionssystemen und einer Supply Chain die ganzheitliche Optimierung von Wertströmen über Unternehmensgrenzen hinweg im Fokus.

Eine einfache und gleichzeitig hochwirksame Methode zur Erfassung und Darstellung von Informationsflüssen und Produktionsprozessen ist die Wertstromanalyse. Auf ihrer Basis können Schwachstellen aufgespürt werden, die nicht zur Wertschöpfung beitragen. Verbesserungspotenziale werden so leichter erkannt und Unternehmen können entsprechend ressourcensparend wirtschaften.

Was ist eine Wertstromanalyse?

Die Wertstromanalyse ist eine Methode, die in ihrem Ursprung ausschließlich mit Papier und Bleistift auskommt, um sämtliche Prozesse und Flüsse eines Wertschöpfungsprozesses darzustellen. Mithilfe einer standardisierten Wertstromsymbolik stellt sie damit eine über Unternehmensgrenzen hinweg einheitliche Kommunikationsplattform dar. Die anhand des Wertstroms gewonnenen Daten bilden die Basis für die Berechnung von Kennzahlen, die zur Bewertung des Ist-Zustandes dienen. Dabei gelten all die Prozesse als wertschöpfend, die dazu beitragen, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung (aus Sicht des Kunden) an Wert gewinnt. Nicht wertschöpfende Prozesse sind hingegen die, die Zeit und Ressourcen kosten, aber nicht zur Erhöhung des Wertes beitragen, wie zum Beispiel Wartezeiten.

Welche Ziele sollen mit der Anwendung erreicht werden?

Bei der Wertstromanalyse geht es um die Analyse von Material- und Informationsflüssen mit den Zielen:

  • Darstellung von Material- und Informationsfluss und deren Zusammenhänge
  • Aufzeigen von Schwachstellen und Verschwendung im Wertstrom
  • Vereinfachung des Informationsflusses und Verbesserung der Transparenz
  • Basis für betriebliche Kommunikation und Diskussion, sowie Entscheidungsfindung
  • Basis für ein Wertstromdesign mit Umsetzungsmaßnahmen und Handlungsfeldern
  • Basis für Maßnahmen zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit

Regeln bei der Durchführung der Wertstrommethode

  • Verwendung von Papier und Stift
  • Team-Bildung durch Integration aller Betroffenen
  • Ansehen, verstehen und bewerten am Ort des Geschehens (jap. Gemba)
  • Prüfen der Datenbasis, im Zweifelsfall Neuerhebung

Vorgehensweise

Aufnahme und Konzeption ganzheitlicher Wertschöpfungsprozesse:

  • Darstellung von Materialflüssen
  • Darstellung von Informationsflüssen (Auftragseinsteuerung)
  • Darstellung immer von Rampe zur Rampe (Abruf-/Anlieferverhalten)

Verwendung weniger, standardisierter Symbole zur Darstellung der Abläufe und Prozessketten:

  • Alle, die mit Wertstrom arbeiten, haben dasselbe Verständnis der Symbolik
  • Dieses Verständnis ist die Basis für zielgerichtete Diskussionen

Verwendung aktueller Prozessdaten:

  • Prozesszeit, Rüstzeit, Overall Equipment Effectiveness (OEE), Anzahl Mitarbeitende, Losgröße/Behältergröße, Bestände, Anzahl Produktvarianten, Arbeitszeiten/Schichtmodelle

Transparenz über Verschwendung:

  • Wartezeiten zwischen den Prozessen, daraus folgende Bestände oder Engpässe

Berechnung von Durchlauf- und Wertschöpfungszeiten

Aufdecken von Ursachen für Verschwendung und Ableitung von erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen

Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist uns wichtig und gehört zu unseren gelebten Kernwerten. In Texten verzichten wir auf sprachliches Gendern,
um ein einheitliches und unkompliziertes Lesen zu gewährleisten. Selbstverständlich sprechen wir alle Geschlechter an.