Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)


KVP

Definition

KVP oder der kontinuierliche Verbesserungsprozess charakterisiert die stetige Verbesserung der Produkt-, Prozess- und Servicequalität. Dabei arbeiten die Mitarbeiter eigenständig in ihren Abteilungen und Teams an laufenden Verbesserungen in ihrem Verantwortungsbereich und in ihrem Umfeld. Viele kleine Verbesserungen jeglicher Art stehen im Vordergrund. KVP ist somit ein wichtiger Teil eines erfolgreichen, aktiven Qualitätsmanagements in einem Betrieb.

Um wirtschaftliche Erfolge aus KVP zu erzielen, ist es wichtig, diesen Prozess als Teil der allgemeinen Unternehmenskultur zu gestalten und umzusetzen.

Geprägt wurde KVP von Toyota und dem Toyota-Produktionssystem. Seit Anfang der 1990er-Jahre hat es mit Lean Management und Kaizen eine weite Verbreitung in allen Unternehmen gefunden. Denn ein Unternehmen und seine Mitarbeiter können nur dann erfolgreich sein, wenn sich beide ständig verbessern.

Was beinhaltet der Prozess?

KVP umfasst alle Maßnahmen zur Verbesserung unterschiedlicher Bereiche, wie z.B. Produktion, Service oder andere Arbeitsprozesse im Unternehmen. Dabei läuft der kontinuierliche Verbesserungsprozess in der Regel systematisch in mehreren, aufeinanderfolgenden Schritten ab. Zunächst gilt es, die Abläufe und Workflows im Unternehmen zu definieren und zu bewerten. Alle betrieblichen Abläufe werden prozessorientiert betrachtet. Mitarbeiter prüfen, wo und wie ihre Arbeit und die eingesetzten Methoden samt dem Werkzeug verbessert werden können. Wichtig ist, viele kleine und schnell zu realisierende Maßnahmen umzusetzen, anstatt ein großes, langwieriges Projekt daraus zu machen. Ein möglicher Ansatz zur Verbesserung ist die PDCA-Methode. Dabei handelt es sich um eine Methode aus der Qualitätsentwicklung, die für die folgenden Aufgaben steht: Plan-Do-Check-Act (planen, handeln, kontrollieren, agieren).

Wichtige Merkmale des Verbesserungsprozesses

KVP setzt eine Vielzahl von Maßnahmen schnell und unbürokratisch im Alltag um. Entscheidend bei den unterschiedlichen Methoden und dem Werkzeug ist die Wirkung der Vorgehensweise. Zu der Vorgehensweise des KVP gehören:

  • Aussortieren
  • Vermeiden
  • Sauberkeit
  • Aufräumen
  • Ordnung
  • Einfachheit
  • Standardisierung

Dafür müssen bestimmte Regeln festgelegt und eingehalten werden. Auf diese Weise lassen sich schnell Verbesserungen in den Abläufen und erste Erfolge erreichen.

Die Vorteile der Umsetzung

Durch die fortlaufende Optimierung aller Prozesse, die zudem auch noch von der Belegschaft zum großen Teil selbst eingebracht und dadurch mitgetragen werden, erhöht sich die Produktivität aller Prozesse langfristig. Das Einbinden der Beschäftigten führt zu einer höheren Prozesstreue.

Ein weiterer Vorteil des KVP ist die Geschwindigkeit der Verbesserungen. Da es die vielen kleinen Maßnahmen sind, die in der Regel schnell umgesetzt werden können, steigt auch kontinuierlich die Prozessleistung und damit die Produktivität.  

Mögliche Einsatzgebiete

Es gibt in einem Unternehmen viele Prozesse und Tätigkeiten, in denen KVP zum Einsatz kommen kann. Die wichtigsten Bereiche dabei sind die Administration und die Produktion.

1. Im Büro

Da sich KVP mit Sauberkeit, Ordnung und dem Aufräumen beschäftigt, kann man viele Vorteile daraus ziehen. Ein aufgeräumtes Büro bewirkt, dass die Mitarbeiter nicht lange nach Dingen suchen müssen. Die Abläufe werden dadurch beschleunigt und es passieren weniger Fehler. Beispielsweise sind Checklisten und Prozessbeschreibungen für komplexe Aufgaben hilfreich, durch die die Arbeitsabläufe optimiert und unnötige Fehlerquellen vermieden werden.

2. In der Fertigung und Montage

In der Fertigung und Montage eines Unternehmens geht es darum, dass die Mitarbeiter keine langen Wege zurücklegen müssen und das Werkzeug und die Werkstücke im direkten Zugriff sind. Den Mitarbeitern sollen dadurch die Bewegungsabläufe leichtfallen. Damit bei der Bearbeitung keine Fehler passieren, müssen alle Geräte und die dabei notwendigen Informationen perfekt aufeinander abgestimmt sein.

Welche Ziele werden durch KVP erreicht?

Das Ziel des KVP ist nicht nur, Ideen zur Verbesserung zu finden, sondern die entsprechenden Ansätze dann auch schnellstmöglich umzusetzen. Diese Bemühungen haben viele positive Auswirkungen auf eine Firma, wie z.B.:

  • Steigerung von Qualität und Effizienz
  • Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Nachhaltige Kostensenkung
  • Aktivierung des vollen Leistungspotenzials aller Mitarbeiter
  • Erhöhung der Kundenzufriedenheit
  • Erfolgssicherung für die Zukunft
  • Sicherung der Arbeitsplätze

Langfristige Aussichten

Die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur und eine gute Führung sind wichtige Erfolgsfaktoren des KVP. Die Bearbeitung dieser Themen erfordert dennoch einen umfassenden Einsatz des Change Managements. Führt ein Unternehmen jedoch solche Anpassungen durch, wird es den Anforderungen der ständig wandelnden Markt-, Kunden- und teils auch Gesetzesanforderungen gerecht.

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