Entscheidungsmatrix


Entscheidungsmatrix

Als Matrix bezeichnet wird eine spalten- und zeilenweise, also zweidimensionale Darstellung von Daten und Werten. Mathematisch verarbeitet wird sie bei der Matrizenrechnung. In Form einer tabellarischen Auflistung können den Zahlen aber auch bestimmte Begriffe oder Verarbeitungsregeln zugeordnet werden.

Bei einer Entscheidungsmatrix werden die relevanten Kriterien möglicher Handlungsalternativen als Begriffe aufgeführt.

 
Der Erfüllungsgrad der ausgewählten Aspekte wird anhand von Zahlenwerten operationalisiert. Die Anzahl der erfüllten oder nicht erfüllten Kriterien, das Maß der Zielerreichung sowie die mögliche Gewichtung der einzelnen Aspekte durch eine mathematische Operation zeigen den Nutzen oder den Wert der jeweiligen Option auf. Art und Ausmaß der Erfüllung werden so für jede Alternative sichtbar. Auf dieser Basis können die verschiedenen zur Auswahl stehenden Möglichkeiten und Vorgehensweisen objektiv, also sachlich fundiert und nachvollziehbar, beurteilt werden.

Mithilfe der Entscheidungsmatrix kann die Entscheidungsfindung transparent gestaltet, sachlich begründet, dokumentiert und offen kommuniziert werden. Eine auf diese Weise vorbereitete Entscheidung kann sowohl gegenüber den Führungskräften als auch gegenüber den betroffenen Mitarbeitern einer Organisation plausibilisiert werden; Vorbehalte und Widerstände lassen sich mit einer so belegten Entscheidungsgrundlage leichter entkräften und überwinden.

Einfache und gewichtete Entscheidungsmatrix

Eine Entscheidungsmatrix kann in nahezu jede Situation zur Vorbereitung eines Entschlusses herangezogen werden. Dies gilt sowohl für Organisationen wie Unternehmen, Verwaltungseinheiten oder gesellschaftliche, soziale, kulturelle sowie gemeinnützige Einrichtungen als auch für den privaten Bereich. Unterschieden werden können dabei grundsätzlich zwei Arten der Entscheidungsmatrix: die einfache und die gewichtete.

Bei der einfachen Entscheidungsmatrix werden alle Handlungsalternativen in einer Zeile nebeneinander aufgelistet. Daneben werden in einer separaten Spalte die jeweiligen Entscheidungskriterien aufgeführt. Das sich so ergebende Raster aus Zeilen und Spalten ist eine Tabelle, die Entscheidungsmatrix, die noch mit Zahlen oder Daten gefüllt werden muss.

Die einzelnen Kriterien werden dann durch die Angabe eines Zahlenwerts operationalisiert. Der Erfüllungsgrad kann beispielsweise in einfachster Form angegeben werden als „erfüllt/nicht erfüllt“, „ja/nein“ oder „1/0“. Differenziertere Aussagen sind möglich über mehrstufige Skalen, die von „Trifft vollständig (meist, selten) zu“ über „Keine Aussage möglich“ bis zu „Trifft (selten/meist) nie zu“ reichen. Eine andere Möglichkeit bietet die Bewertung durch eine Punktvergabe, etwa durch eine Benotung von 1 bis 6 oder eine Zuordnung von 1 bis 10.

Die Berechnung des Erfüllungsgrads erfolgt zum Beispiel durch das Aufsummieren der bei der Bewertung vergebenen Punkte. Die Option, bei der sich der höchste Zahlenwert ergibt, ist die Alternative mit dem objektiv größten Nutzen und sollte weiterverfolgt werden.

Entscheidungsmatrix

Bei der gewichteten – oder bewerteten – Entscheidungsmatrix wird die unterschiedliche Bedeutung der verschiedenen Kriterien bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt. Der Einfluss auf die Entscheidung wird je aufgelistetem Aspekt mit einem speziell festgelegten Bewertungsfaktor belegt. So kann abgebildet werden, dass zum Beispiel der Preis eines Produkts eine deutlich größere Rolle bei der Kaufentscheidung spielt als dessen Farbe. Der Gewichtungsfaktor wird mit dem Zahlenwert, der einem Kriterium zugeordnet ist, multipliziert und letztlich je Handlungsalternative zu einer Gesamtpunktzahl aufsummiert. So ist es möglich, eine differenziertere Entscheidung bei der Wahl der Option zu treffen.

entscheidungsmatrix 2

Vor- und Nachteile

Die Entscheidungsmatrix ist zwar in weitem Rahmen anwendbar und kann zu objektiven Ergebnissen führen. Aber die Aufnahme der einzelnen Faktoren in die Matrix sowie die Art der Bewertung – als Zuordnung zu einem Zahlenwert oder bei der Vergabe eines Gewichtungsfaktors – sind oftmals subjektiv gefärbt und möglicherweise willkürlich. Das kann Unverständnis auslösen und zu Diskussionen unter den Entscheidungsträgern führen.

Dennoch hat der Einsatz einer Entscheidungsmatrix unter anderem diese Vorteile:

  • Die Entscheidungsmatrix ist universell einsetzbar.
  • Die Entscheidungsfindung wird objektiver, transparenter und lässt sich dokumentieren. Beschlüsse werden nachvollziehbarer und können einfacher kommuniziert und plausibilisiert werden. Dies erleichtert die Argumentation in Diskussionen.
  • Die Gewichtung der Kriterien erlaubt eine Bewertung im Hinblick auf deren Bedeutung bei der Auswahl der Handlungsoptionen.

Von Nachteil können diese Aspekte sein:

  • Die Auswahl eines Kriteriums kann subjektiv erfolgen und muss nicht zwangsläufig eine Aussage über die Qualität oder die Bedeutung beinhalten.
  • Die Menge an Kriterien ist abzuwägen: Die schiere Quantität kann die Entscheidungsfindung verkomplizieren, eine zu starke Reduktion unzulässig vereinfachen.
  • Die Gewichtung der Kriterien erfolgt anhand subjektiver Erfahrungswerte, hat aber über die Bewertungsfaktoren bei der Berechnung einen wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungsfindung.

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