Vorarbeiter


Vorarbeiter Aufgaben und Gehalt

Was ist ein Vorarbeiter?

Ein Vorarbeiter ist ein Teamleiter, der für den problemlosen Ablauf der Arbeiten im Unternehmen zuständig ist. Auf Basis der von der Betriebs- und Produktionsleitung vorgegebenen Richtlinien plant und organisiert er die Arbeitsabläufe, aber auch die Arbeitsplätze, die optimal ausgestattet sein sollten, damit die Arbeit effizient erledigt werden kann. Er ist das Bindeglied zwischen seinem Team und den ihm übergeordneten Leitern in der Hierarchie. Der Aufgaben- und Verantwortungsbereich eines Vorarbeiters ist vielseitig gestaltet. Zum einen ist er für die Kontrolle und Durchführung von Prozessen zuständig, zum anderen führt er Fach- und Hilfskräfte und leitet diese an. Zusätzlich ist er auch für die Wartung, Pflege und Instandhaltung der Maschinen zuständig. Der Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit obliegen ebenfalls seinem Aufgabenbereich. Der Vorarbeiter fungiert als Verbindungsperson zwischen den Arbeitern und dem Meister, Techniker oder Betriebsleiter.
Einsatzgebiete für Vorarbeiter finden sich in ganz unterschiedlichen Branchen. So kann ein Vorarbeiter unter anderem im Maschinen- und Fahrzeugbau, im Baugewerbe, in der Textilindustrie oder in der Landwirtschaft arbeiten.


Welche Aufgaben hat ein Vorarbeiter?

Der Vorarbeiter leitet die ihm unterstellten Arbeiter an und weist ihnen Aufgaben zu. Dabei überwacht er den kompletten Arbeitsablauf sowie den Arbeits- bzw. Zeitplan. Hierfür muss er auch protokollieren, dokumentieren und abrechnen, so dass ein Teil seiner Tätigkeit organisatorischen Charakter hat. Er richtet, sofern notwendig, Maschinen oder Anlagen ein und sorgt für deren Wartung, Pflege und Instandhaltung. Bei Bedarf führt er auch kleine Reparaturen durch. Die fertiggestellten Arbeiten kontrolliert der Vorarbeiter auf Vollständigkeit und Qualität, beseitigt Mängel bzw. veranlasst die Mängelbeseitigung. Bei schwierigen Arbeiten unterstützt er die Fach- und Hilfskräfte. Weiterhin erstellt der Vorarbeiter Protokolle und Abrechnungsunterlagen und vertritt den Meister, wenn nötig. Zu seinem Verantwortungsbereich gehört auch das Überwachen der Arbeitssicherheit und der Arbeitsschutzmaßnahmen.

Die Aufgaben im Überblick

  • Anleitung und Führung der unterstellten Arbeiter
  • Organisierung der Arbeiten und Gewährleistung einer störungsfreien und termingerechten Arbeitsausführung
  • Unterstützung und Motivation der Mitarbeiter
  • Bereitstellung von Materialien und Betriebsmitteln
  • Maschinen- und Anlagenwartung
  • Erstellung von Protokollen und Abrechnungen
  • Durchführung von Qualitätsprüfungen
  • Überwachung der Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften

 


Welche Kompetenzen braucht ein Vorarbeiter?

Ein Vorarbeiter ist für die Organisation und Leitung eines Teams zuständig. Deshalb sollte er über ausgeprägte Führungskompetenzen verfügen, Mitarbeiter motivieren sowie Konfliktsituationen lösen können. Außerdem muss er einen guten Überblick über alle aktuellen Projekte besitzen und frühzeitig auf Probleme eingehen können. Hierfür sollte er Kenntnisse in der Organisation besitzen, um schnelle Entscheidungen treffen zu können. Abgesehen von Teamführung muss der Vorarbeiter Kenntnisse in der Instandhaltung und Arbeitsvorbereitung haben, sodass die Arbeitsabläufe optimal und effizient durchgeführt werden und erfolgreiche Ergebnisse schnell eintreten. Dabei spielt auch die Prozessoptimierung eine große Rolle. Entsprechend sind für den Vorarbeiter Kenntnisse im Lean Management und KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) von Vorteil. Auch mit dem Qualitätsmanagement sollte er sich bestenfalls auskennen, da von ihm eine qualitätsorientierte Arbeitsweise verlangt wird, um gute Ergebnisse gewährleisten zu können. In Arbeitsschutz und Unfallverhütung sollte ein Vorarbeiter unbedingt geschult sein, damit er die Überwachung der hierfür vorgeschriebenen Maßnahmen übernehmen kann. Vorarbeiter sollten zudem bereit sein für Schicht- und Wochenendarbeit, denn diese ist in vielen Branchen, in denen sie zum Einsatz kommen, üblich. Hierfür ist eine hohe Belastbarkeit notwendig.

Benötigte Fähigkeiten und Kompetenzen im Überblick

  • Anlagentechnik und Maschinenbedienung 
  • Kenntnisse in Arbeitsschutz und Unfallverhütung
  • Personalplanung
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Führungserfahrung
  • MS-Office Anwendungen
  • Systematische Arbeitsweise
  • Eigeninitiative
  • Durchsetzungsvermögen
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Schicht- und Wochenendarbeit
  • Belastbarkeit
  • Qualitätsorientierte Arbeitsweise  

Wie wird man Vorarbeiter?

Der Beruf des Vorarbeiters basiert auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung im gewerblich-technischen oder handwerklichen Bereich, gepaart mit langjähriger Berufserfahrung. Für die Arbeit als Vorarbeiter wird in der Regel eine Aus- oder Weiterbildung in der jeweiligen Branche benötigt. Auch Absolventen eines ingenieurwissenschaftlichen Studiums, wie z. B. Maschinenbau, und langjähriger Berufserfahrung findet man unter den Vorarbeitern.

Je nach beruflicher Vorbildung kann ein Vorarbeiter eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker in der entsprechenden Fachrichtung anstreben. Da das Einkommen als Vorarbeiter wesentlich von den jeweiligen Anforderungen abhängt, kann dieses durch abgeschlossene Weiterbildungen noch gesteigert werden.

Zudem ist es auch für Vorarbeiter immer wichtiger, hohe Kompetenzen im Führungs- und Sozialverhalten mitzubringen. Die Ansprüche steigen hier immer weiter, da eine effektive Führung unmittelbar zum Erfolg von Projekten beiträgt. Wer den Posten als Vorarbeiter anstrebt, sollte sich frühzeitig fundiertes Wissen in diesem Bereich aneignen


Wie viel verdient ein Vorarbeiter?

Vorarbeiter verdienen laut dem Jobportal www.stepstone.de durchschnittlich 39.000 € pro Jahr. Die Obergrenze liegt bei 48.800 €. Die Untergrenze hingegen bei rund 33.000 €.

Wie bei nahezu allen Berufen, hat neben vielen anderen Faktoren auch der Standort des Arbeitgebers Einfluss auf die Höhe des Gehalts. So beträgt laut gehalt.de das jährliche Durchschnittsgehalt im nördlichsten Bundesland der Republik ungefähr 42.000 €. Arbeitet man als Vorarbeiter hingegen im Süden, so kann man beispielsweise in Baden-Württemberg mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 52.000 € rechnen. Wie so oft, kann man auch beim Beruf des Vorarbeiters anmerken, dass das Gehalt im Süden Deutschlands tendenziell über dem im Norden liegt. Jedoch ist dabei - wie auch beim Vergleich des Verdienstes in städtischen Gebieten mit denen auf dem Land - zu beachten, dass die Lebenshaltungskosten oft parallel zu den Gehältern steigen.


Weiterbildung für Vorarbeiter

Die Anforderungen an Vorarbeiter nehmen in unserem sich permanent wandelnden Umfeld weiter zu. Neben der fachlichen Anleitung der Mitarbeiter, müssen Vorarbeiter diese auch fördern und entwickeln. Vorarbeiter sind direkt an der Basis tätig und müssen die Ziele der Unternehmensführung vor Ort umsetzen. Deshalb sind neben Fachwissen auch Führungs- und Sozialkompetenz absolut notwendig. In Führungsseminaren können Vorarbeiter ihr Führungsverhalten reflektieren und sich zeitgemäße Methoden einer effektiven Mitarbeiterführung aneignen. Auch die eigene Arbeitsweise stetig zu verbessern, hilft, zum Erfolg in der eigenen Rolle beizutragen. Denkbar sind hier Seminare wie Zeit- und Selbstmanagement oder Konfliktmanagement. Um die Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt meistern zu können, sollten Vorarbeiter regelmäßig an Weiterbildungen teilnehmen, die in der Regel berufsbegleitend stattfinden. Mögliche Themen zur Weiterbildung für Vorarbeiter in der Industrie sind z. B.:

Wer sich als Vorarbeiter beruflich weiterentwickeln möchte oder nach Alternativen sucht, kann beispielsweise auch eine Weiterbildung als Techniker oder Meister anstreben.

Die Gleichbehandlung aller Geschlechter ist uns wichtig und gehört zu unseren gelebten Kernwerten. In Texten verzichten wir auf sprachliches Gendern,
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